Sonntag, 18. Oktober 2015

Neues von Moose B ...

Hey Boys & Girls,

da bin ich wieder. Ich musste in den letzten Tagen erstmal das Loch überwinden ... Wie heißt das doch gleich? Jetlaaaaaag ... da wird man mitten in der Nacht aus dem Bett geprügelt und dann nennen sie das "Guten Morgen".

Aber jetzt bin ich wieder da und werde den Laden hier mal in die Hand nehmen!!!

Die Tour mit dem treuherzigen kleinen Elch konnte ich genau so lange durchhalten, bis die Mädels mich am Flughafen von Montreal vom Fleck weg adoptiert hatten, um mich mit nach Good Old Germany zu nehmen. Schauspielerisches Talent nennt sich das ;o)


Kaum hatte der Flieger jedoch an Höhe gewonnen, konnte ich meine kleine Scharade ablegen und die schnuckeligen Stewardessen um den Finger wickeln.


Kurz nach der Landung in der neuen Heimat, habe ich mir erstmal das Auto unter den Nagel gerissen.


Danach ging es Schlag auf Schlag. Ich wurde in diese lustige Truppe namens "Sägewerk" aufgenommen, die schnarchend durch's Bayerische Voralpenland zieht und jede Menge Schabernack im Kopf hat. Gleich an meinem ersten Tag ist einer aus diesem "Sägewerk" mit 20.000 anderen 42 km durch die Stadt gerannt, aber ich weiß gar nicht, vor wem der auf der Flucht war. Egal, am Abend gab's super leckere Nudeln und ich durfte bei jedem einen Schluck aus dem Bierglas nehmen, hicks.

Am Donnerstag ging es zudem auch gleich zum Bowling mit Familienanschluss. Aber ich glaube, dass die mit einem kräftigen Whiskey wesentlich mehr getroffen hätten. Allerdings taten mir die Pins schon ein wenig leid ... den ganzen Abend werden sie beschossen, aber stehen trotzdem immer wieder auf. Ich glaube, dass ich an deren Stelle einfach liegen geblieben oder mal direkt an die Bar gegangen wäre ;o)

Gestern war dann die lange Nacht der Museen angesagt :o(
"Nee, sorry Mädels, das ist mir dann echt zu viel Kultur" hab ich mir gedacht und lieber daheim allein eine nette Party gefeiert. Leider bin ich irgendwann eingepennt und natürlich erwischt worden.


Richtig gemein fand ich allerdings, dass die Mädels mich mit der Kulturmasche voll hinters Licht geführt haben. In Wahrheit sind die nämlich heimlich Trucks bei MAN gefahren :o(



Ich bin ja mal gespannt, wann ich mein eigenes Motorrad bekomme und wann ich endlich mal mit auf den Berg, ans Kletterseil, in die Kneipe, in die Disco und zum Fußball darf ;o) Und gaaanz wichtig: Wann geht's endlich wieder nach Kanada? Ich sehe hier schon überall Prospekte zu Westkanada rumliegen ... Mädels, fangt endlich mit dem Planen an!

In diesem Sinne halte ich Euch auf dem Laufenden wie mein Einleben in Deutschland sich so entwickelt und was die verrückten Hühner alles mit mir anstellen - ich kann euch vergewissern, die sind wirklich verrückt ;o). Bye bye Boys & Girls!

Sonntag, 11. Oktober 2015

We are back home ...

Nach 21 Urlaubstagen,
20 Tagen fast voller Sonne,
6.381 zurückgelegten Kilometern,
17 Abenden am  Lagerfeuer auf insgesamt 16 verschiedenen Campingplätzen (oder ähnlichem ;o), 1.028 Foto- und Videodateien (unsortiert),
Temperaturen von -3 bis +26 Grad Celsius,
4.658 Seitenaufrufen auf unserem Blog (ein super dickes Dankeschön an unsere treuen Fans!!!!!)
und unzähligen, unbeschreiblich schönen Eindrücken sind wir nun "back home".

Es war ein sehr seltsames Gefühl, als wir am Freitag um 05:00 Uhr Ortszeit das letzte Mal aus unseren Schlafsäcken gekrabbelt sind und den Algonquin Park in Richtung Montreal verlassen haben, um die Heimreise anzutreten. 
Eine sehr schweigsame Fahrt. Jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen nach und nahm so auf seine Weise Abschied von einem Land, dass uns einfach in seinen Bann gezogen hat.

Vor Antritt der Reise kannten wir Kanada nur aus unserem Reiseführer und von den zahlreichen Fotos, die das Internet bereit hält. Nach unserer Ankunft vor Ort mussten wir uns zuerst an die ungewohnte Weite und die ewig langen, schnurgeraden Highways gewöhnen. Nach einigen Tagen jedoch hatten wir plötzlich eine Abneigung gegen jede größere Menschenansammlung und spätestens nach der Hälfte der Urlaubszeit waren wir uns einig, dass Ausflüge nach Boston, Buffalo, Toronto oder Ottawa von der Planungsliste gestrichen werden. Viel zu kostbar war die Zeit, die wir in dieser einzigartigen Natur verbringen wollten, zumal die Sonne bis auf wenige Ausnahmen unser stetiger Begleiter war.

Was waren doch eigentlich unsere Erwartungen an diesen Tripp und was ist daraus geworden?
Wir wollten natürlich Bären, Elche, Wölfe und andere Tiere sehen. Und zwar in ihrer natürlichen Umgebung und nicht hinter einem Zaun im Zoo oder Wildpark. Zu guter Letzt haben wir schon nicht mehr daran geglaubt, dass es das wirklich alles dort gibt. Zuweilen dachten wir sogar, dass all die Warnschilder nur aufgestellt wurden, um Touristen anzulocken. Aber am Ende wurden wir an einem einzigen Tag fündig und es gab alles auf einmal: Wolf, Bär und Elch. Hat man einen von ihnen gesehen, dann will man immer mehr und sucht von der Morgen- bis zur Abenddämmerung hinter jedem Busch, auf jeder Lichtung, in jeder Flussbiegung und auf jedem Hügel nach diesen anmutigen Vierbeinern. Und plötzlich wird einem bewusst, warum sie so scheu und schwer zu finden sind. Die Menschen sind ihnen einfach permanent auf den Fersen und schränken ihren Lebensraum damit ein.

In Montreal angekommen, waren nur noch wenige Dinge zu erledigen: Reisetaschen packen, den Mietwagen aufräumen und abgeben, das Gepäck aufgeben und in den Flieger einsteigen.

Das war uns einfach zu wenig und so gaben wir mit Hilfe einer übrig gebliebenen Wunderkerze ein Versprechen. KANADA II - THE STORY CONTINUES. Wir können noch nicht sagen, wann das sein wird, aber es geht dann auf jeden Fall in den Westen des Landes. Evt. mit einer kürzeren Streckenplanung und dafür mit mehr Zeit und Ruhe für Flora und Fauna.


Bei unserer Rückkehr warteten am Flughafen bereits unsere treuesten Fans aus der Heimat und bereiteten uns einen unvergesslichen, bärigen Empfang, auch wenn sie der Meinung waren, uns im wahrsten Sinne des Wortes einen Bären aufbinden und für unsere angehäuften "Straftaten" in Handschellen abführen zu müssen ;o)
Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten -  wir waren ebenfalls bestens vorbereitet und tauchten unsererseits mit Bärentatzen und Holzfällerpyjamas aus der Gepäckabfertigung auf ;o)
Aber seht doch einfach selbst....





Immer mit von der Partie der "kleine" Moose B. Ein Plüschelch, der ab Flughafen Montreal buchstäblich im letzten Augenblick vom Fleck weg adoptiert wurde.


Der kleine Kerl hatte es sogar dem Flugpersonal so sehr angetan, dass er fast wie ein vollwertiger Passagier behandelt wurde.

Samstag, 10. Oktober 2015

Wer suchet, der findet ...

Tupper Lake (New York) > Long Lake (New York) > Niagara Falls (Ontario) > Curve Lake (Ontario) > Algonquin Nationalpark (Ontario)

Unsere Suche nach Elchen, Wölfen und Bären war endlich erfolgreich! Bzw. die Frage ist dabei eigentlich, wer wen gefunden hat. Aber dazu später.

Nachdem wir am Montag unsere feste Behausung am Tupper Lake verlassen hatten, ging es in den südlichen Teil der Andirondacks. Am Long Lake fanden wir eine bärige Spur und konnten mit extrem zahmen Exemplaren auf Tuchfühlung gehen.

 

Nach einigen Stündchen auf der Straße landeten wir am Montagabend in der Nähe von Buffalo auf einem gähnend leeren State Park Campingplatz - einerseits ein wenig gruselig, aber andererseits kostenfrei ;o) Beim abendlichen Grillen hatten wir dann allerdings doch einen Zaungast, allerdings hätte dieser nie im Leben eine Einladung von uns bekommen: ein Stinktier schlich frech und dreist um unseren Platz. Nach etlichen bösen Blicken unsererseits verzog es sich dann ohne eine parfümierte Spur auszulegen.

Am Dienstag ging es in den für uns ungewohnten Touri-Rummel an den Niagarafällen. Zuvor jedoch passierten wir die Grenze zu Kanada, denn der Reiseführer versprach, dass die kanadische Seite der tosenden Wassermassen die Eindrucksvollere sei. Bei dem Nebel und Nieselregen, den wir dort vorfanden, waren jedoch beide Seite eher graue Mäuse und wir konnten nicht wirklich viel des Spektakels erkennen. Auch eine Tour hinter die Fälle konnte uns bei dem Sauwetter nicht wirklich aufmuntern. 


Also verlagerten wir unsere Aktivitäten in einen mollig warmen Souvenir-Laden gegenüber der Fälle. Dort konnten wir sogar erneut Spuren der Tierchen finden, die wir gerne in freier Wildbahn sehen wollten.


Gegen Nachmittag verließen wir das eher unschöne Städtchen Niagara Falls und fuhren von mehreren Staus um Toronto geplagt in Richtung Kawartha Lakes - genauer gesagt nach Curve Lake. Wir hatten gehört, dass es dort ein Reservat der Indianer bzw. First Nation geben soll. Da wir erst im Dunkeln dort ankamen, strömten wir zu einem nahegelegenen sehr schönen Campingplatz.

Nach einer recht kühlen Nacht bekamen wir an der Campingplatz-Rezeption die Info, dass alles um uns herum extremes Bärengebiet sei (damit hätten wir an dieser Stelle nicht gerechnet) und sich die kuschligen Freunde gerne in einer benachbarten Müllkippe herumtreiben. Guter Tipp - wenn wir sie schon nicht im Wald finden, dann probieren wir es halt an anderer Stelle. Zunächst zogen wir am Mittwochmorgen jedoch los, um das Indianerreservat zu erkunden. Leider entpuppte es sich als kommerzialisierte Einrichtung, die sich auf einen Kunsthandwerkladen beschränkte. Der davor abgestellte Reisebus verschreckte uns sofort und wir zogen lieber weiter zur Müllkippe. Auf dem Weg dorthin trauten wir unseren Augen nicht: unweit der Straße lief ein echter Wolf und starrte uns an. Leider waren wir bei dem Anblick auch total erstarrt und konnten so schnell die Kamera nicht zücken. So viel Glück hatten wir bei der Müllkippe dann leider nicht - Meister Petz hatte wohl schon Feierabend.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann im Algonquin Nationalpark an und fanden einen am See gelegenen Campingplatz. Große Warnschilder am Eingang wiesen auf erhöhte Bärenaktivität hin. Aber das hatten wir ja schon öfter gelesen und keine Bären gesehen dachten wir, als wir die Rezeption verließen um uns ein schönes Plätzchen auszusuchen. Auf unserer Runde über das Areal trabte plötzlich ein größeres schwarzes Fellknäuel auf der Straße bzw. auf den einzelnen Plätzen herum ... das war definitiv kein Hund. Es war Meister Petz im zarten Teenageralter. 


Nachdem er uns sein Lieblingsplätzchen gezeigt hatte, war für uns klar, dass wir exakt diesen und keinen anderen Stellplatz haben wollten. In dem Moment hatten wir allerdings kurz vergessen, dass wir zuvor im Supermarkt Lachs für das abendliche Grillen gekauft hatten. Aber egal, wir grillten seine Leibspeise an seinem Plätzchen - geschmeckt hat's, aber zum Glück hatten wir dieses Mal keinen Gast und das leckere Mahl konnte in unseren Bäuchen verschwinden. 


So ein Tag konnte eigentlich nicht mehr getoppt werden, aber er wurde es, denn bei einer kleinen Runde im Auto zur Dämmerstunde stand direkt neben Straße eine Elchkuh und labte sich am Gestrüpp. Überglücklich fuhren wir zurück zum Campingplatz und verbrachten eine sehr frostige Nacht.

Bei -3 Grad zogen wir in der Morgendämmerung am Donnerstag los, um noch weitere Tiere zu sehen, aber das Glück war uns dieses Mal nicht hold und wir entschieden uns für eine Kanutour - Inselchen annektieren inklusive ;o). 

 
 

Schließlich gefiel uns der Algionquin Park so gut, dass wir uns entschieden, dort auch die letzte Nacht zu verbringen und die 500 km zurück nach Montreal am Freitag zu fahren. Gute Entscheidung, denn so konnten wir noch eine kleine Wanderung unternehmen und uns vom Indian Summer und Kanada in Ruhe verabschieden.

Nach einer extrem verregneten Nacht und Fahrt nach Montreal fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Bei Sonnenschein hätten wir mit Sicherheit gerne den Flieger ohne uns über den Atlantik geschickt.

Montag, 5. Oktober 2015

Tiefe Einblicke

Sugar Ridge (Vermont) > Burlington (Vermont) > Tupper Lake/ Adirondack Mountains (New York)

Nach etwas über zwei Wochen Tour durch Kanada und die USA ist es an der Zeit ein Resümee zu ziehen. Es sind derweil rund 4000 km auf dem Tacho, bis auf zwei Ausnahmen (zu denen kommen wir später) haben wir bei Wind und Wetter im Auto genächtigt. Die Möglichkeit, Klamotten zu waschen gab es bisher nur ein Mal und das nur mit kaltem Wasser. Eine Dusche hatten wir die letzten 3 Tage nicht (da viel zu kalt bzw. nicht vorhanden), die selben Klamotten blieben zum Teil Tag und Nacht am Leib ... all das führte bei uns zu dem Schluss, dass wir so langsam ganz schön verkommen. Aber seht selbst, wie wir und unser fahrender Haushalt in den letzten Tagen "verlottert" sind:

 
 
 
 

Keine Sorge inzwischen ist uns die gute Kinderstube bzw. eher der angekündigte Frost in den Sinn gekommen und wir haben uns für zwei Nächte in einem netten kleinen Motel in den Andirondack Mountains eingenistet. Für uns mittlerweile völlig ungewohnt: eine elektrische Heizung und eine Dusche. Erste Amtshandlung: Wäsche waschen! Zweite Amtshandlung: ausgedehnte Körperpflege! Oder am Besten das ganze gleichzeitig ;o)

 

Nach einem Abendessen samt mikrowellengewärmten Steaks vom gestrigen Grilltag und anderen Leckereien aus unserer großen Lebensmittelkiste vermissten wir schon ein wenig das abendliche Lagerfeuer. Die erste Nacht im richtigen Bett war zwar bequem und die Toilette nicht weit, aber wir mussten feststellen, dass es nachts, sobald die elektrische Heizung heruntergefahren war, doch recht kühl wurde. Kein so großer Unterschied zum Autobettchen, oder? ;o) 

Als wir bei einer abendlichen Autofahrt auf der Suche nach vierbeinigen Waldbewohnern auf einen kleinen Campingplatz am See stießen, wo Gleichgesinnte am Lagerfeuer saßen, war es vorbei mit der wohl behüteten Ruhe im Motelschlafgemach. Die Sehnsucht nach dem wilden Campingleben wurde so groß, dass wir trotz Bettdecke lieber im Schlafsack auf den Matratzen lagen! 

So viel zu unserem Alltag, aber was ist sonst seit Freitag bei und mit den verrückten Hühnern passiert? Nachdem wir den Sugar Ridge Campingplatz letzten Endes doch ungestraft verlassen konnten, ging es weiter in Richtung Westen, denn der Staat New York stand auf dem Programm. Aber wir wollten Freiheit und nicht die Freiheitsstatue. Die Freiheit der Outdoorliebenden liegt in den Adirondack Mountains. Dorthin führte unser Weg über das ungeahnt nette Universitätsstädtchen Burlington. Leider fuhr von dort aus keine Fähre mehr und so mussten wir den in der Sonne glitzernden Lake Champlain bei Grand Isle überqueren.


Im kleinen Örtchen Tupper Lake in den Adirondack Mountains kamen wir in besagtem Motel in einer eigenen "Cabin" gut unter und begannen einen Tag voller Naturerlebnisse zu planen. Nebenbei bemerkt: Der Tupper Lake ist keine mit Wasser gefüllte Tupperschüssel ;o), sondern ein recht großer malerischer See, der in eine reizvolle Berg- und Seenlandschaft eingebettet ist. 

Zunächst ging es auf den Coney Mountain - ein gut zu erreichender Berg in der Nähe des Tupper Lakes, der ein umwerfendes 360 Grad Panorama auf die bunt gefärbten Wälder bereit hielt. Danach lagen wir zum mittäglichen Entspannen an einen kleinen Wasserfall, an dem der Bog River in den See sprudelt. Frisch gestärkt ging es in den schweißtreibenden Nachmittag. Nachdem wir mit den Kayaks letzte Woche ja nur mäßig erfolgreich waren, wollten wir nun das Kulturgut Kanadas schlechthin austesten: Kanu! Das klappte diesmal wie am Schnürchen ... niemand ist nass geworden und wir haben sogar mühelos wieder zurück gefunden ;o) Nebenbei haben wir noch einen großen Graureiher und andere schräge Vögel beobachtet, aber leider wieder weder Bären noch Elche gesehen.

  
 
 

Samstag, 3. Oktober 2015

Deutsche Hühner knacken US-Billardtisch mit kanadischen Dollars

Sugar Ridge, Vermont


Der Billardtisch der Campinganlage "Sugar Ridge" war fest verschlossen und die legale Spielvariante hätte $ 1 betragen. Das war den Deutschen scheinbar eindeutig zu viel.
Mit Hilfe von vier kanadischen 25 Cent Münzen (günstigerer Wechselkurs zum Euro) und offenbar einem kräftigen Ruck öffneten sie die Spielbarriere. Als jedoch die weiße Anstoßkugel fehlte, riss den Täterinnen vermutlich der Geduldsfaden, denn wie sich später bei der Spurensicherung herausstellte, hatten sie mit Hilfe von Zeitungspapier die 6 Löcher des Tisches so verstopft, dass die Kugeln nicht durchlaufen konnten, sondern immer im Spiel blieben. Durch diese höchst kriminelle List konnten die Täterrinnen den ganzen Abend Billard spielen, ohne erneut zu bezahlen.



Glücklicherweise konnte die Überwachungskamera diverse Beweisfotos aufnehmen.


Die bereits in Kanada steckbrieflich wegen Zechprellerei, Schlägerei, sittenwidrigem Verhalten, Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit und Mundraub gesuchten Täterinnen fallen durch zwei weitere Merkmale besonders auf: eine von ihnen trägt ein Puschelschwänzchen. Die andere grunzt beim Lachen.

Im Interview mit dem ermittelnden County Sheriff Homer Simpson gab dieser an: "Nobody can stop these 'German Chicks'. They vanished without a trace!!!"

In der Nacht nach dieser schändlichen Tat ist unweit des Campingplatzes eine Störung der Totenruhe gemeldet worden. Die Polizei geht davon aus, dass auch diese Tat auf das Konto der gewissenlosen Hühner geht.




Anmerkung der Redaktion: Die verrückten Hühner hatten mal wieder recht kostengünstig einen saugeilen Abend ;o)

Wir sind der Flut entkommen!

Moncton (New Brunswick) > Calais (Einreise USA) > Bangor (Maine) > Skowheghan (Maine) > White Mountains (New Hampshire) > Sugar Ridge Campingplatz (Vermont)

Innerhalb kürzester Zeit war am Mittwochabend der Campingplatz in Moncton komplett geflutet und um dem Schlamm-Massel zu trotzen, haben wir das Auto auf dem einzigen befestigten Weg zum Waschraum geparkt. 
In den frühen Morgenstunden kamen noch heftige Sturmböen hinzu, die das Auto kräftig durchschüttelten. Gegen 6 Uhr morgens war dann das Schlimmste überstanden, aber überall waren die Ausmaße des Starkregens zu sehen. Flüsse traten über die Ufer und die Highways waren teilweise auch geflutet ... genau wie unser nächster Campingplatz aber dazu später, denn zunächst mussten wir eine andere Hürde nehmen.

Ein berufsmäßig grimmig dreinschauender US-Beamter empfing uns an der Grenze Kanada-USA und bat uns das Auto an Ort und Stelle zu verlassen und ihm direkt unsere Pässe auszuhändigen. Unserer Identität beraubt, folgten wir ihm in eine sterile Schalterhalle. Jetzt ging es erst richtig los: Befragung zu unserer kriminellen Vorgeschichte, Schmuggelware, der geplanten Aufenthaltsdauer, Fingerabdrücke aller 10(!) Finger und ein nettes Foto für die Verbrecherkartei zum Abschluss. Nach $ 12 Bestechungsgeld hatten wir endlich unsere Stempel im Pass und durften ungehindert einreisen. 


Unklar war uns allerdings, wie und wann unser Auto gefilzt wurde. Immerhin führen wir ja eine ganz illustere Campingausrüstung mit: Holz, Messer, Brandbeschleuniger, Nägel, extra starkes Klebeband ... all das könnte wohl auch andere Vermutungen als Camping wecken oder haben wir etwa zu viele US-Krimis geschaut?

Bei sich verbesserndem Wetter aber starkem Wind fuhren wir weiter nach Bangor, um ein wenig zu shoppen. Leider gab die Einkaufsmeile nicht so viel her und nach der durchgeschüttelten, unruhigen Nacht war eher die Suche nach einer mittäglichen Schlafgelegenheit auf der Einkaufsliste. 



Deutlich ausgeschlafener ging die Fahrt weiter ins Landesinnere von Maine, wo das Wetter besser aber die Gegend erschreckendbezüglich schlechter wurde. Alles, was mehr als sichtlich kaputt ist und nicht mehr gebraucht wird, kommt an den Straßenrand mit dem Schildchen "Garagenverkauf".
Alles andere liegt einfach kreuz und quer im Garten verstreut und zwar in JEDEM Garten!!!

Immerhin fanden wir in Skowheghan einen unerwartet intakten Campingplatz - theoretisch zumindest. Die Besitzerin malte uns bei der Anmeldung auf dem Übersichtsplan ein, wo wir ein sehr hübsches Plätzchen an der Mündung zweier Flüsse auf ihrem Areal finden könnten. Problemlos manövrierten wir unseren Kleinbus an die vermeintliche Stelle, aber die uns zugeteilte Platznummer war spurlos verschwunden - aufgrund des Regens komplett überschwemmt. Da wir keinen Unterwasserstellplatz haben wollten, suchten wir uns kurzerhand eine neue Stelle über Wasser.


Freitagmorgen waren wir zum Glück noch immer über Wasser und konnten den Campingplatz ausführlicher erkunden. Dabei fiel unser Blick auf 2 Kayaks, die zum Verleih standen. Gut, wir hatten die Titanic-Ausstellung, Starkregen und einen Unterwasserstellplatz überstanden - was sollte also mit so einem läppischen Kayak schiefgehen? Schwierig war zugleich der Anfang, denn bereits die Beförderung der Boote ins Wasser ging mit einem Bad im Schlamm einher. Einsteigen und Lospaddeln ging dann deutlich leichter. Jedoch ließ die Strömung nur wenig Vorwärtsfahrt zu und wir einigten uns, dass wir wohl lieber auf einem ruhigen See paddeln wollen, bevor wir uns an Ort und Stelle (weiter) blamierten.

Schlammig wie wir waren, traten wir die Weiterfahrt zu den White Mountains in New Hampshire an, wo wir endlich auf den so lange ersehnten Indian Summer trafen. Die Blattverfärbung ist in vollem Gange und die weitläufigen Wälder erstrahlen in den herrlichsten Herbsttönen. Grund genug einem kleinen Trampelpfad entlang eines Bachlaufs zu folgen und das Schauspiel aus nächster Nähe zu betrachten.



Ein neuer Abend - einer neuer Campingplatz, auf dem wir ausnahmsweise weder gegrillt noch ein Lagerfeuer angezündet haben. Dafür sind wir durch andere sportliche Aktivitäten mehr oder weniger ins Rampenlicht gerückt ... siehe den Nachrichten-Post aus Vermont ;o)

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Schon wieder vom Weg abgekommen

Ingonish > Cape Breton Highlands National Park > Martinique Beach > Porters Lake > Halifax

Nachdem wir nun ein paar Tage ohne das Netz der Netze auskommen mussten, kommt hier nun endlich wieder ein Lebenszeichen aus einem Fast Food Tempel, der unsere Mägen füllt und dazu gleich WLAN serviert während draußen die Welt untergeht. Ungeahnt heftige Regenfälle machen uns die Weiterreise schwer. Heute gibt es deshalb weder kuscheliges Lagerfeuer noch BBQ wie die Tage zuvor.


Die traumhaften Highlands von Nova Scotia (Cape Beton National Park) lagen uns bis Montag zu Füßen und wir haben zum Wanderstock gegriffen. Aber wir "stöckelten" nicht, weil wir etwa fußkrank waren oder es durch unglaublich steiles Gelände ging, sondern um uns ggf. gegen die Coyoten zu wehren, die zur Zeit im Park ihr Unwesen treiben sollen. Ständige vehemente Warnschilder weisen darauf hin, dass man Obbacht geben soll. Auf unseren 3 verschiedenen Routen durch den Nationalpark haben neben den allgegenwärtigen Eichhörnchen lediglich Heuschrecken und eine Schlange "Hallo" gesagt. Alle anderen im Prospekt angekündigten Bewohner wie Bären, Elche, Seeadler und Wale blieben bei dem windigen, aber sehr sonnigen Wetter wohl lieber an einem lauschigeren Plätzchen.




Einen "Kurzurlaub" mitten im Urlaub bescherte uns am Dienstag ein offensichtliches Loch in der Landkarte über das wir plötzlich in der Karibik gelandet sind ... oder haben wir uns doch mal wieder verfahren? Wie auch immer - wir hatten einen unvergesslichen Nachmittag am weiten Strand von Martinique Beach. Die Wassertemperatur war zwar mit 18 Grad nicht ganz karibisch, aber bei 26 Grad Lufttemperatur kam definitiv kanadisch-karibisches Strandfeeling auf. Leider gab unsere Minibar keinen Rum her :o)




Da wir uns nur sehr schwer vom wunderschönen Strand trennen konnten, sind wir entsprechend spät auf dem Campingplatz des Porters Lake Provincial Parc aufgeschlagen. Bei Nacht und um diese Jahreszeit ist dies ein ziemlich verlassener und gruseliger Ort und wir waren reichlich erschrocken als der noch einsamer wirkender Parkwächter wie aus dem Nichts erschien. Anfangs gab er uns nur hilfreiche Tipps zum Registrierungsverfahren (das Büro war nicht mehr besetzt, also geht's nur per Telefonhotline), dann führt er uns jedoch in die scheinbar hinterletzte Ecke des Parks. Der Gruselfaktor wächst, als er uns freundlich grinsend unserem Schicksal in der Pampa überlässt. Das ist definitiv nix für Heike. Sie sieht die ganze Nacht Gespenster, die die Tür zum Waschraum hin und her schwingen lassen und hört komische Geräusche. Als der Parkwächter dann zu noch späterer Stunde erneut mit seinem Pickup um das Lager schlich, war es allerdings auch bei Sandra vorbei mit der Ruhe ;o) 

Am nebligen Morgen nach einer im Endeffekt doch recht schlafreichen Nacht stellt sich heraus, dass den Campingplatz mehr menschliche Wesen bevölkern, als am Vorabend angenommen. Des Weiteren gibt der gestern noch unheimlich wirkende und brummelige Parkwächter hilfreiche Tipps, wo sich der fahrbare Untersatz in Halifax am besten parken lässt, wenn man an der Hafenpromenade bummeln möchte. Eine kleine Fähre bringt uns von Dartmouth der Skyline von Halifax näher. Dort angekommen, nehmen wir uns das Maritime Museum of the Atlantic vor. Passend zum eher ernüchternden Wetter, widmen wir uns dem Untergang der Titanic. Apropos ... der Fast Food Tempel schmeißt uns jetzt raus und wir müssen in den Regen hinaus. Hoffentlich versinken wir heute Nacht nicht im Schlamm des Campingplatzes aber einen Eisberg haben wir noch nicht gesehen oder doch?